DELL XPS 13 Erfahrung - Mein 50-Tage-Fazit

DELL XPS 13 Erfahrung - Mein 50-Tage-Fazit

Seit Anfang November steht mir das Dell XPS 13 für meine tägliche Arbeit zur Verfügung. 50 Tage später ist es an der Zeit ein erstes Fazit zu ziehen.

Entscheidungswahl

Anfang Oktober habe ich mich entscheiden müssen, welches Laptop ich gerne für die tägliche Arbeit haben möchte.

Prinzipiell war ich mit meinem Dell 7240 wirklich sehr zufrieden und hätte dies gerne wieder gehabt – dieses war aber nicht mehr lieferbar. Und das Nachfolgemodell 7250 konnte von Dell in diesem Zeitraum nicht mit Touch-Display und Core i7 geliefert werden.

Mein Favorit, das Microsoft Surface Book, kann in Deutschland erst im Februar bestellt werden. Die Bestellung über deutsche Vertriebskanäle war jedoch ein Muss von Seiten der Firma. Ansonsten hätte ich das Book bei meinem Besuch bei Microsoft in Seattle im dortigen Store kaufen können.

Dahingehend blieb bei der Wahl eines Leistungsfähigen Ultrabooks nur noch das XPS 13 übrig. Andere Hersteller konnte entweder keine Skylake-CPU anbieten oder hatten andere Einschränkungen zB. keine Dockingstation, kein Touch-Display, schlechte Reviews, laute Lüfter.

Dell XPS 13 Erfahrung

Geliefert wurde das Dell XPS 13 (Ausführung 9350) von Haus aus mit Windows 10 Pro und einem sehr schlanken Ladegerät. Das übliche Ladegerät, das ich auch an meinem XPS 17 (l702x) habe bzw. an meinem Latitude 7240 hatte, passt nicht mehr. Bei den Maßen aber auch nicht mehr verwunderlich.

Aufbau

Da ich stets mit drei Monitoren (im externen Büro 3x Dell 2515h (WQHD), Heimbüro 3x DELLU2515H (Quad-HD)) habe ich mich zusätzlich für das USB-Docking D3100 – ebenfalls von Dell – entschieden. Das deutlich leistungsfähigere Docking TB15 ist leider erst im nächsten Jahr verfügbar – und wird preislich wahrscheinlich deutlich teurer.

Ultrabook

Nichts desto trotz war es kein Problem, das Ultrabook an die Docking und die drei Monitore anzuschließen. Das Display des XPS13 kann dabei als vierten Monitor verwendet werden (wer es möchte). Da es sich jedoch um eine USB-Docking handelt, muss zusätzlich eine Software von Dell installiert werden. Erst dann erfolgt eine Software-seitige Datenübertragung, die man leider jedoch auch in der Performce spürt.

Erste Produktivität

Bei den ersten produktiven Schritten ist mir ein Flackern aufgefallen. Gerade nach dem Aufwecken des Ultrabooks aus dem Standby flackerte das Display wie wild – manchmal aber auch nicht.

Nach einigem Suchen nach der Ursache und dem Durchlesen von zig Foren und Tweets mit ähnlichen Symptomen konnte dann der Treiber als das Übel ausgemacht werden. Man musste aber zu diesem Zeitpunkt nicht aktualisieren, sondern eine Version zurück gehen. Mittlerweile gibt es eine aktuelle Variante, die dieses Problem nicht mehr hat.

Die Anschlüsse

Die linke und die rechte Seite des Ultrabooks sind mit zahlreichen Anschlüssen versehen.

Es gibt keine Videoausgänge!

Möchte man externe Displays ansteuern, so erfordert dies eine Dockingstation (über USB-A wie das Dell D3100 oder USB-C wie das TB15) oder fast 70€ teure Dell Adapter DA100 oder Adapter von Drittanbietern für USB-C auf HDMI.

  • Stromzufuhr
  • USB-C
  • USB-A
  • Audio (Ein- und Ausgang, man benötigt einen Splitter)

Rechts

  • Kensington-Schloss
  • USB-A
  • SD-Card-Reader (SD-Karte steht 3mm raus)

Haptik und Optik

Die Größte des Laptops war für mich mit-entscheidend. Ich bin oft in Besprechungen, bin oft mobil unterwegs und verwende das Laptop wirklich viel zeitig in Funktion und Ort. Manchmal – wie im Zug oder Flugzeug – habe ich echt wenig Platz. Dieses Ultrabook ist gerade perfekt für diese Anforderung. Es ist rund ein Zoll kleiner als mein 7240 – fühlt sich aber um Welten wertiger an, ist deutlich leichter und kleiner.

Wie auch schon das 7240 besitzt das XPS 13 in der höchsten Ausbaustufe eine Karbon-ähnliche Optik und fühlt wirklich super an. Auch bei intensiven Betrieb wird das Ultrabook rund um die Tastatur kaum warm und entwickelt auch keine hörbaren Lüftergeräusche – auch ohne Kopfhörer (mit denen man mich meistens sieht).

Die Wärme wird über eine Heatpipe abgeleitet, die sich oberhalb der F-Tasten befindet. Dies ist also nur zu spüren, wenn man aktiv danach sucht. Der Lüfter wird erst bemerkbar, wenn man die Luftzufuhr an der Unterseite zB. durch die Beine negativ beeinflusst. Aber er wird nicht laut oder störend.

Das Display hat eine sehr hohe Auflösung von 3200 x 1800 Pixeln und besitzt Touch-Funktionalität, die wirklich sehr gut ist. Windows 10 geht damit wunderbar um – keinerlei Probleme. Drittanwendungen agieren hier jedoch eher Suboptimal: SAP wie auch der alte Internet Explorer können sich de facto nicht anpassen.

Die Berührungsempfindlichkeit des Displays: ich hab absolut nichts negatives hier. Es ist geschmeidig, es ist flüssig in der Bedienung. Nichts zu meckern hier.

Das gleiche gilt für das Pad, das sich meiner Meinung kaum von einem Apple Pad, das ja bekanntermaßen das beste sein soll, unterscheidet. Die Tastaturanschläge sind Dell-gewohnt kurz, knackig, hart – aber quasi nicht hörbar. Ich musste mir von meinen Kollegen schon oft anhören, dass ich laut und sehr schnell tippe: das dürfte hier nicht mehr negativ auffallen 😉

Die Leistung Ich hab die Core i7-6500U Variante mit 2.6GHz und 4 Kernen. Zur Verfügung stehen bei mir 8 GB RAM und Netto 226 GB SSD zur Verfügung.

Berufsbedingt sind bei mir die meisten verwendeten Programme:

  • Visual Studio 2015
  • Office in Form von Outlook, Powerpoint und Visio
  • Egde und Chrome
  • Enterprise Architect

Die Leistung reicht im Grunde aus als Entwickler – aber man merkt dann doch leider hin und wieder die Grenzen. Der RAM ist bei mir prinzipiell immer am Anschlag; insbesondere, da Chrome unfassbar viel RAM frisst – wäre damals doch nur die 16 GB Variante lieferbar gewesen. Und auch die CPU ist bei Kompilieren von meinen Quellcodes langsamer als mein Core i7 an meinem stationären Rechner Zuhause (zugegeben, unfairer Vergleich).

Manchmal zieht auch die Maus nach und man weiß in diesem Moment: „Okay, der RAM ist bei 99%“. Dann heisst es Chrome Tabs schließen, sodass der Wert wieder bei ~70% ankommt und man weiter arbeiten kann. Wenn der Laptopdeckel geschlossen ist – man muss ihn übrigens zwingend öffnen, um ihn anzuschalten – weil man an einer Docking arbeitet, habe ich das Gefühl, dass er naturgemäß deutlich wärmer wird; er aber auch langsamer wird. Daher bleibt der Deckel bei mir immer etwas geöffnet, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen.

Es ist aber nicht so langsam, dass ich mich beschweren würde. Ich hatte bislang keinen Laptop, der diese Leistung erreicht hat. Das Dell 7240 kann hier zwar mit halten – aber man merkt den Unterschied dennoch, wenn man damit wirklich intensiv arbeitet. Die Skylake CPU macht hier wirklich wunderbare Arbeit.

Nur beim RAM würde ich aufgrund meiner Verwendung als Entwickler wohl das nächste Mal – sofern dann verfügbar – zur 16 GB Variante greifen. Mit 8 GB und virtuellen Maschinen auf dem Laptop – was bei mir im Rahmen von Docker dann doch mal vorkommt – kann es schon eng werden.

Der Akku

Die Angabe mit 16 Stunden ist sicherlich unrealistisch – realistisch sind 10 Stunden, die ich selbst auch schon geschafft habe. Aber dafür habe ich die Display-Helligkeit auf 40 % runter schrauben müssen, was trotzdem völlig ausreichend ist, um via Visual Studio Code und im Markdown-Modus Besprechungsnotizen zu machen.

Selbst während der normalen Arbeit am Editor drehe ich die Helligkeit nicht oder nur wirklich selten, bei wirklich hellen Umgebungen aufgrund des spiegelnden InfinityEdge Displays auf 75%.

Fazit

Das XPS 13 ist ein wirklich erstklassiges UltraBook, das durchaus zur Leistungsspitze gezählt werden kann – ich bereue auch den Kauf nicht. Es hat aber seine Schwächen, vor allem bei den wirklich teuren Adaptern und der Displayauflösung, die nicht jede Anwendung unterstützt – letzteres ist aber nicht Dells Fehler.

Trotzdem würde ich wahrscheinlich bei einem 1:1 Vergleich zum Surface Book greifen, sofern dieses in Deutschland verfügbar wäre (oder eben den Privatkauf über die USA).